Lehrfilm

Im Zentrum des Lehrfilms steht die Frage der Bildentstehung, die bei bei Vermeers Briefleserin sehr komplex ist. Mögliche Varianten sollen experimentell durchgespielt werden. Dabei stehen die Probleme der perspektivischen Konstruktion, der Trompe-l’oeil-Effekte des Gemäldes, der Eigenhändigkeit und kompositorischer Veränderungen im Mittelpunkt.
Ein anderer Schwerpunkt wird darin liegen, der außergewöhnlichen ästhetischen Wirkung des Bildes nachzugehen. Wie erklärt sich die „magische Wirkung“des Gemäldes? Welche wahrnehmungs-psychologischen Phänomene liegen unserer Rezeption dieses Bildes zu Grunde? filmdreh Die drei frühen Gemälde „Christus bei Maria und Martha“(vor 1654/55), „Diana und ihre Gefährten“(1655/56) und „Bei der Kupplerin“(1656) sollen im Zusammenhang mit Vermeers Bild „Das brieflesende Mädchen am offenen Fenster“(um 1659) und im Kontext seiner sprunghaften stilistischen Entwicklung neu betrachtet werden. Es ist der Frage nachzugehen, wie der stilistische Bruch zwischen den Werken zu beschreiben und zu erklären ist. Dabei sollen im Film weitere das Problem erhellende Vergleichsbilder gezeigt werden. Schließlich soll Vermeer im Kontext seiner Zeit und seiner Heimat nahe gebracht werden. Das Demonstrieren zeitgenössischer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, optischer Hilfsmittel und wissenschaftlicher Experimente, die Vermeer vertraut gewesen sein können, gehört ebenfalls zu diesem Thema wie die Darstellung seines Arbeits- und Lebensumfeldes in Delft.

 

Regie: Anne Mehler
Kamera: Henrik Flemmming
Ausführender Produzent: René Biermann adhoc Film & Fernsehproduktion GmbH

Wir danken den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, insbesondere der Gemäldegalerie Alte Meister, und der Hochschule für Bildende Künste Dresden für die freundliche Zusammenarbeit.

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